„Jubelfeier“ für lange Kameradschaft

„Jubelfeier“ für lange Kameradschaft

Vor 50 Jahren wurde die IPA-Verbindungsstelle St. Ingbert gegründet. Damit ist sie ein kleines Puzzleteil eines großen internationalen Polizei-Verbundes.
„IPA“ ist nicht etwa die Abkürzung für eine internationale Produktmesse, sondern steht für „International Police Association“, eine Vereinigung von Polizisten, die dem Leitgedanken „Dienen durch Freundschaft“ folgt. Vor einem halben Jahrhundert wurde die St. Ingberter Verbindungsstelle der IPA am 26. September 1968 mit dem Namen „Beckerturm“ als damals 12. saarländische in der Kantine des Polizeireviers gegründet.
Alle Verbindungsstellen bekamen einen Namen, welcher deren Verbundenheit zum jeweiligen Standort unterstreichen sollte. Da St. Ingbert Brauereistadt war und die Homburger IPA bereits die Bezeichnung „Karlsberg“ inne hatte, schien der St. Ingberter Beiname den Gründungsvätern eine angemessene Antwort auf den der Nachbar-Verbindungsstelle zu sein.
Zu den Zielen der IPA gehören die Förderung der freundschaftlichen Beziehungen unter den Polizeibediensteten, der Erfahrungsaustausch im Polizeibereich, die positive Beeinflussung des Bildes der Polizei in der Öffentlichkeit, Studienfahrten zur Wissensvermehrung der IPA-Mitglieder, das Engagement im sozialen Bereich, das Fördern der gegenseitigen Toleranz und einiges mehr.
Ein Glücksgriff für das Vereinsleben der Polizisten war die Anmietung der Krummelshütte im Jahr 1970. Die Hütte im Wald über Sengscheid, benannt nach ihrem Erbauer Forstmeister Krummel, war und ist ein Magnet für interessierte Kollegen aus den Reihen der Polizei, die sich dem IPA-Gedanken verbunden fühlen und sich dementsprechend engagieren wollen. Die Hütte ist auch für die Öffentlichkeit immer Mittwochnachmittag geöffnet und für die Polizisten eine ideale Plattform,
um mit Wanderern, Radfahrern, Schulklassen und Pensionären ins Gespräch zu kommen und die neuesten Informationen auszutauschen. In dieser Hütte feierte die St. Ingberter IPA-Verbindungsstelle „Beckerturm“ ihr 50. Vereinsjubiläum.
Unter den geladenen Gästen waren Vertreter von SaarForst, der Landesbetrieb ist Vermieter der Hütte, die Revierförster, die für die Holzabfälle zuständig sind, von der Feuerwehr vor Ort, die schon mal die Wasserversorgung des Gebäudes in Notzeiten sicherstellte und von der örtlichen Polizeidienststelle.
Außerdem dankten die Polizisten dem Getränkelieferant Guntram Schlicker, ohne den die Hüttenbetreiber und -besucher auf dem Trockenen sitzen würden, sowie dem Leiter des Baubetriebshofs, der die Entsorgung der Hütte übernimmt.
Anlässlich der „Jubelfeier“ schaute der Leiter der Verbindungsstelle, Rudi Pauly, zurück auf viele gemeinsame Ereignisse und gute „Taten“.
Darunter Studienfahrten ins In- und Ausland, Kinder- und Familienfeste, Spenden an Hochwasseropfer, die Partnerschaft mit einer französischen IPA in Troyes, die Gründung einer Fördergruppe für die Familienangehörigen und Freunde der Polizisten, Wanderungen und Fahrradtouren, Unterstützung von Tschernobyl-Kindern und Hospitationen bei ausländischen Polizeiorganisationen.
Außerdem wird der Betrieb der Krummelshütte aufrecht erhalten und in ihrem Umfeld immer wieder zu Arbeitseinsätzen zur Pflege und Instandhaltung aufgerufen. „Das alles erfordert Einsatzbereitschaft, Fleiß, Teamgeist, Organisationstalent, Interesse am Verein und der IPA St. Ingbert“, so Pauly, „das ist nicht selbstverständlich und deshalb bin ich als Vorsitzender sehr stolz und mein Dank gilt allen, die sich ehrenamtlich engagieren.“
Derzeit hat die St. Ingberter IPA 120 Mitstreiter und 35 Fördergruppenmitglieder. Damit sind sie ein kleiner Teil der IPA-Gemeinschaft, die in 68 Ländern 400 000 Mitglieder hat, davon 58 000 in Deutschland und 1500 im Saarland. „Das ist schon eine Hausnummer und damit ist die deutsche eine der mitgliederstärksten Sektionen, obwohl die Gründerväter aus England kommen“, sagt Christian Schmidt, Leiter der Landesgruppe Saarland. Nach dem 2. Weltkrieg sei es den IPA-Gründern vor allem darum gegangen, durch länderübergreifende Kontakte zu anderen Gruppen ein friedliches Miteinander zu pflegen und eine kleinen Beitrag zu leisten, solche Kriegsereignisse zu verhindern. Denn Polizisten auf der ganzen Welt verbindet das gleiche Ziel – der tägliche Einsatz für Recht und Ordnung.

erschienen in der Saarbrücker Zeitung am 04. Oktober 2018
Foto: Saarbrücker Zeitung

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